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So startete das Projekt „Wind für CAS“

Im Juli 2015 hatte der Kreis Recklinghausen das Bauvorhaben genehmigt – und damit für die notwendige Planungssicherheit für alle Beteiligten gesorgt. Besonders wichtig war das für die Projektfinanzierung durch die Bank. Auch die Kaufverhandlungen mit dem Anlagenhersteller ENERCON aus Aurich konnten im Sommer abgeschlossen werden.
Den Bau und den Betrieb der Windenergieanlage (WEA) übernimmt die eigens dafür gegründete CAS Wind GmbH & Co. KG. Anteilseigner sind die Stadtwerke Castrop-Rauxel GmbH und der Grundstückseigentümer zu jeweils 50%.

Interessant für Kommunen, Stadtwerke und Versorger, die ebenfalls solche WEA-Projekte realisieren möchten: Bei dem Projekt sind die Castrop-Rauxeler Bürger mit im Boot. Sie können sich beteiligen und in das Projekt „Windkraftanlage auf Schwerin“ ihres lokalen Energieversorgers investieren: als Vertragspartner eines Nachrangdarlehens mit qualifiziertem Rangrücktritt mit fester Laufzeit und Verzinsung! Das Nachrangdarlehen mit fester Verzinsung hat in diesem Fall eine Laufzeit bis zum 30. Juni 2021 und ein Emissionsvolumen von gesamt 400.000 Euro.

Höchstleistung im Bau

Die Windenergieanlage, kurz WEA genannt, wurde auf einer Ackerfläche gebaut – die Bauarbeiten starteten direkt nach der Ernte im Oktober 2015. Die Oberbauleitung lag in den Händen der Fachleute von GELSENWASSER. Das Tiefbauunternehmen Humbert GmbH aus Dorsten-Wulfen schaffte die Voraussetzungen für die Erstellung von Betonfundament und Turmbauwerk. Dazu wurden mehrere Tausend Quadratmeter Mutterboden abgeschoben und tausend Kubikmeter Boden ausgehoben.Danach wurden die Flächen wieder mit Schotter aufgefüllt und verdichtet.

Erst im Laufe der Tiefbauarbeiten stellte sich heraus, dass der Boden sehr viel Wasser enthält, das in den Baugrund eindringen könnte. Deshalb wurde durch die Firma Mario Riesner Pumpen GmbH aus Datteln eine „geschlossene Wasserhaltung“ installiert. Dabei wird der natürliche Grundwasserspiegel durch Brunnen abgesenkt, damit die Baugrube trocken bleibt und gegen den Wasserandrang geschützt ist.

Nach der Fundamenterstellung wurde der Füll- und Mutterboden wieder sach- und fachgerecht verteilt. Die Firma KOOI Security überwachte die Baustelle.


ZAHLEN & FAKTEN

•    1.200 Kubikmeter Schottermaterial machen den Untergrund stabil.
•    Die Nabenhöhe beträgt rund 139 Meter.
•    Der Rotor hat einen Durchmesser von zirka 82 Metern.
•    Das Fundament und die Fundamentsohle bestehen aus etwa 783 Kubikmeter Beton sowie zirka 74 Tonnen Betonstahl.
•    Das runde Fundament hat einen Durchmesser von 22 Metern und eine Höhe von 3,85 Metern.

Von Fuß bis Kopf – der Bau in die Höhe

Damit die WEA sicher steht und auch bei hohen Windstärken nicht etwa wackelt, muss der Untergrund stabilisiert werden. Dazu wurden rund  1.200 m3 Schotter aufgetragen. Aufgrund der dynamischen und statischen Kräfte, die auf solche Windenergieanlagen treffen, benötigt sie bei einer Nabenhöhe von rund 139 m und einem Rotordurchmesser von ca. 82 m ein rundes Einzelfundament. Das hat exakt 22 m Durchmesser und eine Höhe von 3,85 m.

Das Fundament und die Fundamentsohle bestehen aus ca. 783 m³ Beton sowie ca. 74 t Betonstahl. Die Fundamentarbeiten, die Ende November starteten, dauerten rund drei Wochen und wurden vom Anlagenhersteller ENERCON an das Bauunternehmen Oehm aus Meppen vergeben. Der nötige Beton wurde durch das nur 400 Meter entfernte Transportbetonwerk der Märkischen Transportbeton GmbH geliefert.

Danach wurde die WEA in Einzelteilen angeliefert. Denn aufgrund der Größe können Türme, Rotorblätter und Rotornabe nicht in einem Stück transportiert werden. Die riesigen Einzelteile mussten daher vor Ort montiert werden. Dazu war auch ein Spezialkran notwendig. 

Zunächst wurde der Turm auf das Fundament montiert: Mit dem Kran wurden die einzelnen Elemente in die Höhe gehoben und an der richtgen Position verschraubt. Anschließend wurde die Gondel auf den Turm gehoben - bei einer Nabenhöhe von 139 Metern und einem Gewicht von über 200 Tonnen kam selbst der Spezialkran fast an die Grenze des technisch Machbaren. Die Gondel wurde als Ganzes, das heißt mit vormontiertem Triebstrang inklusive Maschinenhaus und Generator, oben auf den Turm gesetzt. Die Rotorblätter und die Nabe wurden am Boden zusammengebaut und dann ebenfalls als Ganzes – Fachleute nennen das als „kompletter Stern”– vom Kran angehoben. In rund 140 Metern Höhe wurde dann der Rotor an der Gondel montiert.

Als Letztes wurden Innenausbau und Leitungsbau abgeschlossen, und die WEA konnte im März in den Probebetrieb gehen. Ende März wurde dann der reguläre Betrieb aufgenommen!