Castrop-Rauxel Klimagerecht Burkhard Drescher, Geschäftsführer der Inno- vation City Management GmbH (5. v. l.), und Rajko Kravanja, Bürgermeister der Stadt Castrop-Rauxel (6. v. l.), mit Vertretern der Kooperationspartner. Weniger CO2, Energie sparen und erneuerbare Energien vorantreiben – Castrop- Rauxel will sich energetisch weiterentwickeln. Aus diesem Grund ist die Stadt nun Teil des sogenannten „InnovationCity roll out“ – das größte Projekt zum Struktur- wandel für klimagerechten Stadtumbau im Ruhrgebiet. Erste Maßnahmen sollen kommendes Jahr in Castrop-Rauxel starten. „Auch die Stadtwerke unterstützen den ‚InnovationCity roll out‘ und freu- en sich, gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern sowie Projektpartnern in den kommenden Jahren zahlreiche Maßnahmen für eine klimagerechte Zukunft umzusetzen“, erläutert Jens Langensiepen, Geschäftsführer der Stadtwerke Castrop-Rauxel. Das Projekt, das vom Land NRW und Industriepartnern unterstützt wird, wurde zuerst in Bottrop exemplarisch umgesetzt. Von den gesammelten Erfahrungen und Erkenntnissen der Modellstadt sollen künftig viele weitere Revier-Städte profitieren, darunter auch Castrop-Rauxel. Die Konzeptphase der InnovationCity begann hier im Jahr 2016. Sie ist mittlerweile abgeschlossen, eine Kooperationsver- einbarung zwischen allen Projektpartnern wurde im Sommer dieses Jahres unterzeichnet – jetzt kann es an die Umsetzung gehen. Analysen, dass über 70 Prozent derjenigen, die eine Energieberatung in Anspruch nehmen, bereit sind, Teile davon auch umzusetzen. Außerdem sind die Berater Lotsen im „Förder-Dschungel“, denn insbesondere für die energetische Modernisierung stehen zahlreiche öffentliche Förder- töpfe bereit. Dazu kommen Themen wie Photovoltaik, Energieeffizienz im Gewerbe sowie klimagerechte Mobilität. Aber auch Klimaschutzaktionen im Kindergarten, Mieterprojekte zum Energiesparen und Angebote für fremdsprachige Haushalte stehen auf der Agenda. Werden die Maßnah- men erfolgreich umgesetzt, rechnet die Innovation City Management GmbH für das Quartier „Links und Rechts der Emscher“ mit Energieein- sparungen von rund 6,8 Prozent, bei den Treibhausgas-Emissionen mit einer Minderung von 7,2 Prozent. Links und Rechts der Emscher Im Fokus steht das Quartier „Links und Rechts der Emscher“ – das um- schließt die beiden bevölkerungsreichsten Stadtteile Habinghorst und Ickern im Norden der Stadt. Dort leben rund 20.000 Menschen auf einer Fläche von insgesamt 800 Hektar. Bedingt durch den Emscherumbau wird das Quartier in den nächsten Jahren eine neue städtebauliche Aus- richtung erhalten. Das schließt die energetische Erneuerung mit ein: Der Hausbestand ist relativ alt, der Sanierungsbedarf entsprechend hoch. Drei Viertel der Menschen wohnen in Gebäuden, die vor 1948 gebaut wurden. Gleichzeitig weisen demografische Faktoren in den nächsten Jahren auf einen Generationenwechsel der Immobilieneigentümer hin, was zugleich Herausforderungen und Chancen für das Quartier eröffnet. Energieverbrauch und Treibhausgase reduzieren In der Praxis geht es insbesondere darum, Gebäude energetisch zu sanieren – zum Beispiel durch Wärmedämmung und moderne, effiziente Heizungen. Quartiersmanager vor Ort sollen Hausbesitzer aktiv bera- ten und Hilfestellungen bei der Finanzierung geben. Schließlich zeigen 06 I Klimaschutz www.icrollout.de „Das Innovation-City roll out-Projekt bietet eine großartige Chance für unsere Stadtteile Habing- horst und Ickern. Hauseigentümer, private und öffentliche Institutionen sowie die Stadtverwal- tung ziehen an einem Strang. Das spart nicht nur dauerhaft CO2-Emissionen ein, sondern auch bares Geld in Ihren Taschen!“ Rajko Kravanja, Bürgermeister der Stadt Castrop-Rauxel